Imperial War Museum, Manchester

Das Imperial War Museum North (IWM North) ist eine von insgesamt fünf Zweigstellen des nationalen Imperial War Museums und befindet sich gegenüber von The Lowry 31 in Trafford. Das erste der Imperial War Museen wurde anno 1917 in London

gegründet – damals wollte man den Ersten Weltkrieg dokumentieren.

Eröffnet wurde das IWM North im Jahr 2002 - es ist somit die neueste Erweiterung der Museumskette. Weitere Standorte befinden sich in London und in Duxford bei Cambridge.

Das Ziel des Imperial War Museum North ist die Darstellung der Auswirkungen des Krieges auf alle Bereiche des Lebens und dies beginnt schon bei der Architektur des Museums! Der international bekannte und renommierte Architekt Daniel Libeskind entwarf das Gebäude, das eine Weltkugel in Scherben darstellt und den Besucher von weitem zum Staunen bringt. Die drei "Gebäudescherben" verkörpern jeweils ein Element: Man betritt das Ausstellungshaus durch die Scherbe "Luft" und gelangt in die großräumige Scherbe "Erde", in der sich der Hauptteil des Museums befindet. Die Scherbe "Wasser" ist zum Kanal hin gebaut und beherbergt ein Café, in dem man den Ausblick über The Quays genießen kann. Natürlich steckt hinter dieser Architektur ein tieferer Sinn: Erde, Luft und Wasser versinnbildlichen die jeweiligen Kampfgebiete von Armee, Luftwaffe und Marine.

Die Aufgabe des Imperial War Museum ist es, alle Gegenstände zu sammeln, welche die Konflikte und Kriege dokumentieren, an denen das britische Militär seit dem Jahr 1914 beteiligt war. Dies umfasst nicht nur das Ausstellen von Kriegsobjekten wie Waffen, Uniformen und persönlichen Gegenständen der Soldaten, sondern berücksichtigt auch die soziale und kulturelle Sicht auf den Krieg. So findet man beispielsweise neben den für Kriegszeiten üblichen Propaganda-Postern auch "echte" Kunst über die Kampfhandlungen: In Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen hielten die Künstler der jeweiligen Zeit fest, wie sie den Krieg sahen und erlebten.

In sechs einzelnen Ausstellungsbereichen, den so genannten Silos, kann sich der Besucher mit den unterschiedlichen Themen des Krieges beschäftigen. Hier gibt es eine Auswahl aus den umfangreichen Archiven des Imperial War Museum North zu begutachten. Man kann sich anhand von Briefen, Fotos und anderen persönlichen Gegenständen ein Bild davon machen, wie die Menschen Kriegssituationen erlebten und noch erleben. An den interaktiven Action Stations ist Mitmachen angesagt: Dort erhält man zum Beispiel einen recht realistischen Eindruck davon, wie ein Schützengraben im Ersten Weltkrieg ausgesehen und gerochen haben muss.

Eines der ebenso faszinierenden wie erschütternden Highlights im IWM North sind die stündlichen Filmvorführungen The Big Picture: Durch die Szenen auf den riesigen Projektionsflächen und dem dazu passenden Ton hat der Besucher das Gefühl, mitten im Kriegsgeschehen zu sein. Die Filme behandeln verschiedene Themen wie die Luftangriffe, oder die Evakuierung von Kindern in Zeiten des Krieges. Eines steht fest: Unberührt verlässt dieses Museum niemand.