Manchester Museum, Manchester

Das Manchester Museum ist eines der besten Universitätsmuseen von England und befindet sich in einem neogotischen Gebäude auf dem Campus der University of Manchester 42.

Der Ursprung des Museums, welches zur University of Manchester 42 gehört, liegt in der anno 1821 gegründeten Manchester Natural History Society. Diese Gesellschaft kümmerte sich nach dem Tod des Industriellen John Leigh Philips um dessen Sammlung an naturgeschichtlichen Gegenständen.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte erweiterte man die Kollektion so umfangreich, dass die Society in finanzielle Schwierigkeiten geriet und die Zusammenstellung an das Owens College übergab. Aus dem College sollte später die University of Manchester 42 hervorgehen.

Der berühmte Architekt Alfred Waterhouse, der auch die Manchester Town Hall  1  und das Natural History Museum in London entwarf, erhielt den Auftrag zum Bau eines Museumsgebäudes. Das Ausstellungshaus wurde im Jahre 1890 eröffnet und seitdem immer wieder erweitert und restauriert.

Insgesamt verfügt das Manchester Museum heute über mehr als sechs Millionen Objekte, von denen immer nur ein Bruchteil auf den vier Stockwerken ausgestellt sein wird. Die Sammlungen gliedern sich inhaltlich in Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften – diese Hauptkollektionen sind wiederum in mehrere Themengebiete aufgeteilt.

Zu den Geisteswissenschaften zählen zum Beispiel die Bereiche Ägyptologie, Anthropologie und Archäologie, aber auch Teilgebiete wie die Münzkunde. Mit rund 20.000 Artefakten besitzt das Manchester Museum die drittgrößte ägyptologische Sammlung in Großbritannien. Noch größere Kollektionen dieser Art haben nur das British Museum in London und das Ashmolean in Oxford. In diesem Teil der Ausstellung erfährt der Besucher mehr über das Alltagsleben und die fortschrittlichen Technologien im Alten Ägypten. Ganz besonders spannend ist die Galerie "Death and the Afterlife", die sich mit den ägyptischen Bestattungsritualen und diversen Vorstellungen des Lebens nach dem Tod beschäftigt. Hier gibt es Mumien und Särge, Grabbeigaben und Modelle der Grabstätten zu bestaunen.

Im Gegensatz dazu befasst sich die anthropologische Galerie "Living Cultures" mit heute existierenden Gesellschaften und ihren kulturellen Artefakten. Diese Sammlung des Manchester Museums stellt die verschiedensten Objekte aus. Ob Perlenarbeiten aus Afrika oder außereuropäische Musikinstrumente und Keramiken, Werkzeuge, Masken und Kleidungsstücke aus allen Kontinenten – die hier zu bestaunenden Materialien sind vielfältig und interessant.

Die naturwissenschaftliche Kollektion des Manchester Museums gliedert sich in die Bereiche Botanik, Mineralogie, Paläontologie und Zoologie. In der paläontologischen Galerie "Prehistoric Life" findet man eine anschauliche Darstellung der Entwicklung des Lebens auf der Erde. Zu den fossilen Ausstellungsstücken gehören beispielsweise Trilobiten (meeresbewohnende Gliederfüßer) aus der Kambriumepoche, Korallen aus dem Karbon und Meeresreptilien aus dem Jurazeitalter. Die Geschichte der Dinosaurier, ihr Aussterben und die Entwicklung der Lebewesen nach ihnen – all das und noch vieles mehr macht diese Galerie sichtbar.

In der zoologischen Abteilung, zu der übrigens auch die Insektenkunde zählt, gibt es neben den präparierten Tieren auch lebendige Exemplare zu sehen: im so genannten Vivarium sind hauptsächlich Frösche und Echsen untergebracht.

Bei so vielen unterschiedlichen und spannenden Themengebieten fällt es gar nicht leicht, zu entscheiden, was man sich als erstes anschauen sollte. Doch das ist kein Problem: Da der Eintritt ins Manchester Museum frei ist, kann man so oft man möchte herkommen und die Galerien in aller Ruhe durchwandern oder an einer Führung teilnehmen.