Cathedral, Manchester

Die Kathedrale von Manchester befindet sich neben The Triangle 14 und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich: Erbaut im Jahre 1215, wurde die Kirche über Jahrhunderte hinweg erweitert, geplündert, beschädigt und wieder restauriert. Eines der wichtigen Ereignisse in der jüngeren Geschichte der im gotischen Stil gehaltenen Cathedral fand beispielsweise anno 1847 statt. Damals wurde die Diözese Manchester der Church of England gegründet und man erhob die damals noch als Stiftskirche bekannte Kirche zur Kathedrale: Dies verhalf Manchester anno 1853 zu dem Recht, sich fortan offiziell als Stadt bezeichnen zu dürfen. Das so genannte Stadtrecht wurde traditionell an Orte verliehen, die eine Kathedrale vorweisen konnten. Während des Zweiten Weltkrieges zerstörte eine deutsche Bombe den nordöstlichen Teil der Kathedrale und beschädigte den Rest des Gotteshauses sehr stark. Der Wiederaufbau dauerte bis anno 1960 – also fast 20 Jahre!

Die Angebote der Cathedral von Manchester

Heutzutage bietet die Kathedrale neben den Gottesdiensten auch andere Dienstleistungen an. Ein abwechslungsreiches Bildungsprogramm mit Workshops ermöglicht Kindern und Jugendlichen den Kontakt mit dem christlichen Glauben. Geschichtlich Interessierte freuen sich über das beachtliche Archiv der Kathedrale, dessen Sammlung Dokumente enthält, die bis ins Jahr 1421 zurückreichen. Nicht verpassen sollte man das Läuten der Glocken, das unter der Woche am Abend stattfindet und am Sonntag vormittags und nachmittags.

Besonders interessant sind die so genannten Miserikordien: Diese verzierten Holzbretter wurden im Mittelalter an der Unterseite der Klappsitze in den Kirchen angebracht und boten den Kirchgängern etwas Erholung – die Gläubigen konnten sich beim langen Stehen während der Gottesdienste an den Brettern anlehnen. In der Kathedrale von Manchester stellen die kunstvollen Schnitzereien auf den Miserikordien 13 Szenen aus mittelalterlichen Erzählungen und Legenden dar: Ein Bild zeigt zum Beispiel Männer beim Backgammon-Spiel. Dieser Zeitvertreib galt damals als ein Hilfsmittel des Teufels, um die Menschen vom Kirchgang abzuhalten.

Cathedral von Manchester – Interaktive Ausstellung und Andenkenladen

Inzwischen gibt es in der Manchester Cathedral - die auch heute noch der Sitz des Bischofs der Stadt ist - ein Visitor Centre, in dem der Besucher in einer interaktiven Ausstellung mehr über die lange Geschichte der Kathedrale erfährt. Im hauseigenen Andenkenladen findet man garantiert noch ein schönes Souvenir als Erinnerung an den Besuch in dieser beeindruckenden englischen Kathedrale.

Zu einem gelungenen und entspannten Abschluss des Kirchenbesuches kann sich der Gast in dem Restaurant im Keller ausruhen, etwas essen und die Atmosphäre des altehrwürdigen Gemäuers auf sich wirken lassen. In dem Kellergewölbe befindet sich auch die so genannte Hanging Bridge aus dem 15. Jahrhundert, die einst das alte Manchester mit der Kathedrale verband und in etlichen historischen Dokumenten erwähnt wird.

Misericordien sind kleine Stützbretter im kirchlichen Chorgestühl. Das Chorgestühl war mit Klappsitzen versehen, die hochklappten, wenn ihr Benutzer aufstand. Als Stütze für lange Stehzeiten waren an der Unterseite der Sitze die Misericordien angebracht. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort misercordia im Sinne von Barmherzigkeit.

Unterhalb der Misericordien waren meist Verzierungen in Form von Schnitzereien angebracht. Aufgrund der Anordnung in der Nähe des Unterleibs zeigen diese Verzierungen zum Teil Darstellungen von negativen Dingen, etwa Allegorien der Todsünden.