Museum of Science and Industry, Manchester

Auf der Liverpool Road lädt das Museum of Science and Industry den Besucher ein, Manchesters Geschichte der Wissenschaft und Industrie zu entdecken. Der anno 1830 erbaute Güterbahnhof Liverpool Road Station bietet hierfür seit dem Jahr 1983 den idealen Standort: Anno 1844 stellte man den Personenverkehr auf dem Bahnhof ein und bis 1975 fungierte das Gebäude als Güterbahnhof. Heute beherbergen die historischen Gemäuer interessante Exponate, welche Auskunft über die Geschichte und die Gegenwart der wissenschaftlichen und industriellen Entwicklungen in Manchester geben.

Die fünf Gebäude des Museum of Science and Industry

Die fünf Gebäude des Museums, welches kurz MOSI genannt wird, laden zum Rundgang ein:

Im Main Building 26 findet man die interaktive Galerie Xperiment, wo der Besucher über

30 wissenschaftliche Experimente zu den Themen Energie, Materialien und Sinneswahrnehmung durchführen kann. In der Abteilung Manchester Science erfährt man etwas mehr über bedeutende Wissenschaftler aus dem Raum Manchester, ihre Errungenschaften und deren Bedeutung für unsere Welt.

Da die Textilindustrie in Manchester einen großen Stellenwert hatte, darf die Textiles Gallery mit der Geschichte der Textilindustrie natürlich nicht fehlen: Hier können die Besucher aktiv werden, Stoffe unter die Lupe nehmen und sich als Weber versuchen.

Das so genannte 1830 Warehouse 27 ist nicht nur ein Ausstellungsort des Museum of Science and Industry von Manchester sondern auch selbst ein Ausstellungsstück: Die ehemalige Lagerhalle weist auch heute noch viele Merkmale aus ihrer Erbauungszeit auf - beispielsweise ein Büro im viktorianischen Stil. So ist es nicht verwunderlich, dass das Warenhaus unter Denkmalschutz steht. Während hier früher Produkte wie Getreide und Bleichmittel aufbewahrt wurden, bestaunt der Besucher heute alte elektrische Geräte in der Electricity Gallery und erfährt, wie die Elektrizität die Welt verändert hat. Besonders faszinierend ist die Nachbildung von "Baby", dem weltweit ersten Computer mit Speicherprogramm, der anno 1948 an der Universität von Manchester vorgestellt wurde.

Als ältester noch existierender Bahnhof steht das Station Building 28 ebenso unter Denkmalschutz wie das 1830 Warehouse 27. Die Abteilung Underground Manchester des MOSI erzählt von Manchesters Wasserzufuhr und der Entwicklung der Kanalisation seit der Zeit der Römer - Die kuriosesten Ausstellungsstücke sind wohl die Toiletten aus den unterschiedlichen Epochen.

Etwas allgemeiner geht es in der Galerie The Making of Manchester zu, in der man sich umfassend über die interessante Vergangenheit der englischen Metropole informieren kann. Interessierte entdecken in Collected Cameras, welche Rolle die Stadt bei der Entwicklung von Fotoapparaten spielte und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert haben.

In der Power Hall des Museum of Science and Industry kann man einen Blick auf die umfangreiche Kollektion von funktionstüchtigen, mit Dampf betriebenen Motoren werfen. Das größte Ausstellungsstück in diesem Gebäude ist die Dampflokomotive Garratt von der Firma Beyer, Peacock & Co., die im Jahr 1930 gebaut wurde und bis anno 1972 in Südafrika im Einsatz war. Funktionierende Öl- , Gas- , Heißluft- und Dieselmotoren gehören ebenfalls zu den Ausstellungsstücken der Power Hall 29.

Museum of Science and Industry übernimmt Air and Space Museum

Anno 1985 gliederte man dem Museum of Science and Industry das zwei Jahre zuvor eröffnete Air and Space Museum 30 an und gab ihm den Namen Air and Space Hall. In der ehemaligen Markthalle erhält der Besucher heute einen Überblick über die britische Luftfahrt und Manchesters Rolle im Flugzeugbau. Besucher können sich hier eine Nachbildung des ursprünglich aus dem Jahr 1909 stammenden Dreideckers Avro Triplane No. 1 ansehen: Es war das erste britische Flugzeug, das mit einem britischen Motor flog.

Eintritt und Öffnungszeiten des Museum of Science and Industry

Das Museum of Science and Industry ist in der Regel täglich geöffnet. Der Eintritt ist frei, Sonderausstellungen und manche Museumsprogramme – wie die Reise durch die Milchstraße im hauseigenen Planetarium - kosten allerdings extra. Neben seinen Attraktionen verfügt das Ausstellungshaus über einen Museumsshop, ein Restaurant, ein Café und mehrere Picknickplätze für Selbstversorger. Der kostenlose und hilfreiche Museumsführer ist zudem auch auf Deutsch erhältlich.